Tag für Tag tausende Höhenmeter bezwingen. Das einzigartige Panorama der Alpen genießen. Eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad ist die ultimative Challenge und belohnt mit einem unvergleichlichen Freiheitsgefühl. Hier zeigen wir dir die schönsten Routen für Anfänger und Fortgeschrittene, eine Packliste und Tipps, wie deine Transalp-Tour zum Erfolg wird.
Mit dem Fahrrad über die Alpen – Abenteuer pur
Du fährst gerne Fahrrad und suchst nach einer Herausforderung? Nimm eine Auszeit von deinem Alltag, spring aufs Rad und bezwinge die Alpen. Fühle jeden Muskel in deinem Körper arbeiten und erlebe das Glücksgefühl, wenn du am Tagesende dein Etappenziel erreicht hast. Doch dieses Abenteuer muss vorbereitet werden:
Selbst organisierte vs geführte Transalp mit dem Fahrrad
Zuerst musst du überlegen, wie du mit dem Fahrrad über die Alpen möchtest. Willst du dein Abenteuer selbst organisieren oder lieber eine geführte Alpenüberquerung mit dem Fahrrad machen? Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Selbst organisierte Transalb mit dem Fahrrad
Bei der selbst organisierten Tour bist du frei und unabhängig. Du entscheidest, wie viele Höhenmeter du am Tag zurücklegst und wo du deine Pausen verbringst. Du fährst außerdem eine für dich optimale Geschwindigkeit und bestimmst die Route sowie die Übernachtungsmöglichkeiten. Es liegt in deiner Hand, wie lange deine Transalp-Tour dauert. Du möchtest einen kompletten Ruhetag einlegen und die Bergluft genießen oder noch wandern gehen? Das ist bei der selbst organisierten Alpenüberquerung mit dem Rad kein Problem.
Geführte Alpenüberquerung mit dem Fahrrad
Bei der organisierten Tour hingegen ist oft ein Gepäck-Transport vorhanden. Du fährst gemeinsam mit einer Gruppe und die Route und Hotels sind schon vorgegeben. Wenn ihr gemeinsam die Alpen überquert, könnt ihr euch gegenseitig motivieren und es warten außerdem interessante Gespräche auf dich. Dennoch muss die Geschwindigkeit an die gesamte Gruppe angepasst sein. Das heißt, es könnte für dich entweder zu schnell und dadurch sehr anstrengend sein, oder du musst langsamer fahren, als du möchtest. Eine organisierte Tour kostet mehr als eine selbst organisierte. Aber dafür hast du den Luxus, dass du dich um nichts kümmern musst.
Alpenüberquerung mit dem Rennrad, MTB oder E-Bike?
Die Frage aller Fragen: Mit welchem Fahrrad machst du deine Alpenüberquerung? Allgemein kommt es natürlich auf deine Route an und wie die Bodenbeschaffenheit auf der Strecke ist. Das musst du im Voraus planen.
Alpenüberquerung mit Mountainbike
Die Alpenüberquerung mit dem Mountainbike ist die wohl gängigste Methode. Das Profil der dicken Reifen sorgt dafür, dass du auf jedem Untergrund fahren kannst und gibt dir mehr Freiheit, bei der Wahl deiner Strecke. Allerdings kommst du bei der Alpenüberquerung mit dem Mountainbike langsamer voran. Doch es lohnt sich. Du kannst an Orte strampeln, an die du mit dem Rennrad nicht hinkommen würdest.
Alpenüberquerung mit Rennrad
Das Rennrad hat den Vorteil, dass es leichter und schneller ist, als ein Mountainbike. Du schaffst also mehr Kilometer am Tag und kannst eine längere Route planen. Der Nachteil sind die dünnen Reifen. Dein Fahrrad hat kaum Profil, sodass du von geteerten Wegen abhängig bist. Das musst du bei deiner Routenplanung beachten. Mittlerweile gibt es aber sehr viele Strecken für eine Alpenüberquerung mit dem Rennrad. Wenn du also schneller und weiter fahren möchtest, ist dieses Rad genau die richtige Wahl für dich.
Alpenüberquerung E-Bike
Die ideale Alpenüberquerung mit dem Fahrrad für Anfänger. Auf einem E-Bike kommst du schnell voran und bist trotzdem in der Streckenwahl uneingeschränkt. Der Motor hilft dir, den Berg leichter hochzukommen und du schaffst mehr Kilometer als mit dem Mountainbike. Trotzdem haben deine Reifen genügend Profil, um dir auch bei steinigen Wegen Stabilität zu geben. Unser Tipp: Mach vor deiner Alpenüberquerung mit dem E-Bike eine E-Mountainbike-Tour mit Guide, um ein Gefühl für das Gefährt zu bekommen. Für die Alpenüberquerung kannst du dir auch einfach ein E-Bike ausleihen und damit über das Gebirge flitzen.
5 Routen für Anfänger und Fortgeschrittene
Bei der Wahl der Route hast du viele Möglichkeiten. Du solltest dir überlegen, wie lange du unterwegs sein möchtest, ob du am Zielort verweilen willst oder ob der Weg das Ziel ist. Es sind transalpe Tagesrouten möglich, aber auch Strecken, bei denen du bis zu zwei Wochen unterwegs bist. Außerdem ist die Bodenbeschaffenheit ein wichtiger Aspekt bei der Wahl deiner Route. Deine Alpenüberquerung sollte an dein Level angepasst sein. Wenn es deine erste Bergtour ist, ist eine einfache und nicht ganz so lange Strecke zu empfehlen. Als Fortgeschrittener kannst du dir mehr zutrauen, weil du die Art der Belastung schon kennst. Eine Herausforderung ist die Alpenüberquerung für jeden Radfahrer – auch für Erfahrene!
Via Claudia Augusta – von Augsburg bis an den Gardasee
Mit den Fahrrad übre die Alpen zum Gardasee radeln – ein besseres Ziel kann eine Alpenüberquerung kaum haben. Das Beste: Die Via Claudia Augusta ist für Anfänger geeignet. Von Augsburg aus geht es über Füssen, Ehrwald, Schlanders und Bozen bis an den Gardasee. Bei der Via Claudia Augusta wartet viel Abwechslung auf dich. Es gibt steile Etappen, aber dann auch welche, die überwiegend bergab gehen. Die Letzte Etappe ist die längste. Sie geht von Bozen bis an den Gardasee. Wenn du die 100 km endlich zurückgelegt hast, kannst du stolz dein Eis am Gardasee genießen.
Länge: 517 km
Höhenmeter: insgesamt 4.000 m
Dauer: Circa 8 – 10 Tage
Als Alpenüberquerung für Anfänger bietet sich eine organisierte 6-tägige Radtour an. Sie führt über den Etsch Radweg bis zum Gardasee (teilweise über die Via Claudia Augusta) und ist für Einsteiger geeignet. Die Hotels sind schon gebucht und ein Gepäck-Transport inklusive.
Für Fortgeschrittene von Füssen an den Comer See
Von Füssen bis zum Comer See gibt es zwei Fahrrad Transalp Touren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Bei beiden Routen befindest du dich im hochalpinen Gelände.
Wir stellen dir hier die schwierigere Variante vor: Du radelst über den Fernpassweg nach Ischgl. Mit der Seilbahn geht es auf das hochalpine Gelände in einer Höhe von 2.734 m. Hier geht es durch das Egandin bis nach Livigno. Nachdem du den Berninapass bezwungen hast, wirst du mit der atemberaubenden Seenlandschaft in St. Moritz belohnt. Die letzte Etappe geht über einen der schönsten Pässe der Alpenüberquerung mit dem Fahrrad – dem Malojapass. Mit schmerzenden Beinen aber stolz kommst du dann am Comer See an.
Länge: 380 km
Höhenmeter: 6.950 m
Dauer: Circa 7 Tage
Wegen der vielen Schotterwege ist die Route nur für E-Bike oder MTB zu empfehlen.
Alpenüberquerung in den Westalpen – von Genf nach Nizza
Die Fahrrad Alpenüberquerung von Genf nach Nizza gehört zu den anspruchsvollsten Alpencross-Touren. Vor allem Rennradfahrer kommen hier auf ihre Kosten, wenn sie die klassischen Pässe der Tour-de-France überwinden. Aber auch Mountainbike-Fahrer werden diese Strecke lieben. Von den Bergen bis ans Meer geht es durch die Westalpen. Tiefe Kalksteinschluchten und smaragdgrüne Gewässer begegnen dir auf deinem Weg an die atemberaubende, französische Hafenstadt. Die Tour ist eine Alpenüberquerung für Fortgeschrittene und verlangt viel Ausdauer und Biss. Bist du bereit für die Herausforderung?
Länge: 580 km
Höhenmeter: 11.650 m
Dauer: 8 – 10 Tage
Alpenüberquerung in der Schweiz – vom Bodensee bis zum Lago Maggiore
Du beginnst am Bodensee und siehst von dort schon die weißen Gipfel der Bergriesen. Bis zum Heidiland geht es angenehm flach vor sich hin, was gut ist, wenn du dich warmfahren möchtest. Dann kommen die ersten Steigungen. Hinter Thusis wird der Weg dann eng und dunkel. Du befindest dich auf der berühmten Via-Mala. Nach der eindrucksvollen Schlucht kommt die größte Herausforderung der Alpenüberquerung. Nun werden die Flachen Etappen weniger und du musst mehr Höhenmeter überwinden. Im italienischen Teil der Schweiz bekommst du eine einzigartige Aussicht auf steile Wasserfälle. Dann ist das Ziel endlich erreicht und du hast dir ein paar Tage Erholung am Lago Maggiore verdient!
Länge: 340 km
Höhenmeter: 8.500 m
Dauer: 7 Tage
Imposant und abwechslungsreich – vom Chiemsee nach Bozen
Startpunkt der Alpenüberquerung ist der Chiemsee. Von hier aus musst du das Inntal und die Dolomiten bezwingen. Über 6.000 Höhenmeter und zwei Grenzübergänge gibt es zu bezwingen. Highlight ist die größte Hochalm Europas, nämlich die Seiser Alm. Hier kannst du die Beine kurz ausruhen und das Panorama genießen. Beim Pfitscher Joch hast du die Möglichkeit eine Übernachtung auf 2.246 m Höhe zu erleben. Dann folgt die letzte Etappe nach Bozen. Hier kannst du zu Kräften kommen, bevor du auf Entdeckungstour in der Landeshauptstadt gehst. Tradition, Kultur und Moderne vereinen sich in dieser einzigartigen Stadt. Dafür hat sich jeder Kilometer gelohnt!
Länge: 380 km
Höhenmeter: etwas über 6.000 m
Tagestouren und Erlebnisse in den Alpen
Wenn dir eine mehrtägige Alpenüberquerung mit dem Rad zu viel ist, gibt es auch zahlreiche Angebote für kurze Radtouren. Beim Aktivurlaub in Reutte erhältst du die perfekte Balance zwischen Action und Erholung. Dort erklimmst du in fünf Stunden deinen ersten Alpengipfel mit dem E-Bike. So ist der erste Schritt für die Vorbereitung auf die Transalp mit dem Fahrrad schon getan.
Wenn du neben dem Radfahren noch etwas anderes erleben möchtest, findest du in Tirol viele Urlaubsangebote, die dein Adrenalin in die Höhe schießen lassen. Von Höhenflügen, Klettern bis hin zu Wasseraction – hier wirst du von deinen Beinschmerzen abgelenkt.
Packliste für deine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad
Die Route ist geplant, das Fahrrad ausgewählt. Jetzt fehlt nur noch das Gepäck. Achte darauf, dass das Gepäck so leicht wie möglich ist, aber trotzdem alles notwendige dabei ist. Probiere vorher aus, ob du lieber mit einem Rucksack oder mit Satteltaschen fahren möchtest. Bedenke außerdem, dass es durch die extremen Höhenunterschiede bei einer Alpenüberquerung auch große klimatische Veränderungen geben wird. So ist es beispielsweise am Berggipfel viel kälter, als im Tal.
Um dir beim Packen zu helfen, haben wir für dich eine Packliste für deine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad zusammengestellt:
Kleidung
- Radschuhe
- Wechsel-Trikot und Wechsel-Hose
- Radhelm
- Sportsocken
- Regenkleidung (Regenjacke, Regenhose)
- Stirnband
- Fleecejacke
- Sonnenbrille
- Freizeithose
- normale Kleidung für den Abend
- Badekleidung
- bequeme Schuhe
- Schlappen
Hygiene
- Duschgel
- Zahnbürste und Zahnpasta
- Sonnencreme
Technik
- Handy
- Ladegerät
- Powerbank
- Uhr
- GPS Gerät
- Fahrradbeleuchtung
- Stirnlampe
Verpflegung
- Trinkflasche
- Energieriegel
- Magnesium
- Erste-Hilfe-Set
Fahrradwerkzeug
- Luftpumpe
- Werkzeugtasche
- Ersatzschlauch und Ersatzmantel
- Ersatz-Bremsbeläge
- Fahrradschloss
Standards
- Persolanausweis oder Reisepass
- Bargeld
- Kreditkarte
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