Der perfekte Rucksack für deine erste Wandertour

The young couple going to the mountain

Du startest dieses Jahr dein erstes, richtiges Wander-Abenteuer? Dann ist ein guter Rucksack unentbehrlich! Wir helfen dir bei der Entscheidung, welchen Wanderrucksack du mit auf deine Tour nimmst:

  • Die Qual der Wahl: Daypack vs. Trekking- vs. Tourenrucksack
  • Nicht überheben: Das Gewicht
  • Passt! Die richtige Größe für deinen Rucksack
  • Gut geschultert: Das Tragesystem
  • Bestens verstaut: Taschen, Schnallen und Reißverschlüsse
  • Es wird ernst: Der Kauf

Die Qual der Wahl: Daypack vs. Trekking- vs. Tourenrucksack

Den richtigen Wanderrucksack zu finden, ist eine der Schlüsselaufgaben vor deiner ersten Wanderung. Schließlich wirst du mehrere Tage in anspruchsvollem Gelände unterwegs sein. Das Letzte, was du in so einer Situation gebrauchen kannst, ist ein Backpack, der nicht sitzt.

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Kategorien für Wanderrucksäcke. Da deine erste Tour aber wahrscheinlich keine Himalaja-Expedition wird, bieten sich drei Varianten besonders an:

  • Daypack

Das Volumen: 25 bis 30 Liter

Deine Tour: Du planst eine ein- bis zweitägige Wanderung. Übernachten möchtest du in einer Hütte, also brauchst du keinen dicken Schlafsack, höchsten einen Hüttenschlafsack. Außer Proviant und ggf. Wechselwäsche fällt kein großes Gepäck an.

  • Trekkingrucksack

Das Volumen: 30 bis 50 Liter

Deine Tour: Deine Strecke nimmt in etwa eine Woche in Anspruch. Du benötigst dafür Klamotten für alle Wetterlagen und vielleicht auch ein kleines Kocherset für Snacks unterwegs. Nachts machst du es dir in einer Pension bequem. Biwaken steht nicht an.

  • Tourenrucksack

Das Volumen: 50 bis 70 Liter

Deine Tour: Du willst das volle Hiking-Programm und zwar mindestens eine Woche. Gern auch länger. Zelten, Essen vom Gaskocher, kurz: Natur pur. Du brauchst in deinem Wanderrucksack also genügend Stauraum für angemessene Kleidung, Ausrüstung und deine mobile Unterkunft.

Nicht überheben: Das Gewicht

Die Literangaben für Wanderrucksäcke sind gut und schön, doch eigentlich interessiert Dich vor allem, wie schwer du denn nun zu tragen hast. Da du unterschiedlich viel einpacken kannst, variiert natürlich auch das Gewicht. Für einen gut gepackten Wanderrucksack gelten aber diese Faustregeln, inklusive Eigengewicht:

  • Daypack: 5 bis 7 Kilo
  • Trekkingrucksack: 8 bis 12 Kilo
  • Tourenrucksack: 10 bis 16 Kilo

Außerdem solltest du darauf achten, dass du Dich nicht überhebst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei einem normal trainierten Menschen übersteigt das Gewicht des Backpacks im Idealfall nicht ¼ des eigenen Körpergewichts. Um gut und komfortabel voranzukommen, gelten 12 Kilo für Frauen sowie 16 Kilo für Männer als Maximalgewicht.

Tipp: Entscheide Dich im Zweifelsfall für den kleineren Rucksack. Auf diese Weise läufst du keine Gefahr, unnötiges Gepäck mitzunehmen.

Passt! Die richtige Größe für deinen Rucksack

Wie Kleidungsstücke haben auch Wanderrucksäcke unterschiedliche Größen. Die meisten Modelle decken zwei bis drei Einstellungen ab. Die gesamte Range reicht dabei von XS bis XL. Im Gegensatz zum Fassungsvermögen, das in Litern angegeben wird, geht es bei den Größen um Tragekomfort. Richtwert ist die Rückenlänge.

So ermittelst du deine Rückenlänge:

  • Nimm ein flexibles Metermaß zur Hand.
  • Stell Dich gerade hin.
  • Miss die Distanz von der Schulter bis zur Oberkante des Hüftknochens.
  • Am besten gelingt dies zu zweit.

Hast du deine Rückenlänge ermittelt, kannst du Dich an dieser Größentabelle für Wanderrucksäcke orientieren:

  • XS: ca. 40 cm Rückenlänge
  • S: ca. 46 cm Rückenlänge
  • M: ca. 50 cm Rückenlänge
  • L: ca. 53 cm Rückenlänge
  • XL: ca. 56 cm Rückenlänge

Mittlerweile gehen Hersteller auch auf die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen von Männern und Frauen ein. Dementsprechend gibt es Backpacks für Sie und Ihn, die sich vor allem im Schnitt und der Anbringung der Tragevorrichtungen unterscheiden.

Gut geschultert: Das Tragesystem

Herzstück deines Rucksacks sind die Träger und der Beckengurt. Erfüllen sie ihren Job nicht, kannst du auch gleich mit dem Rollkoffer losziehen. Das Tragesystem verteilt nämlich das Gewicht deines Gepäcks auf Hüfte und Schultern, damit deine Wirbelsäule geschont wird. Dabei sollte ein Großteil über die Hüfte auf die Beine abgeleitet werden. Die haben mehr Power als deine Schultern.

Idealerweise tragen …

  • die Schultern 25 bis 35 Prozent des Gewichts.
  • Hüfte und Beine 65 bis 75 Prozent des Gewichts.

Dein perfekter Wanderrucksack sollte deswegen im Bereich der Träger und des Beckengurts Verstellmöglichkeiten haben, damit du ihn ideal an deinen Körper anpassen kannst. Darüber hinaus möchtest du es natürlich auf deinem ersten Hiking-Trip bequem haben. Eine hochwertige Polsterung des Tragesystems ist daher das A und O und beugt Druckstellen vor.

Bestens verstaut: Taschen, Schnallen und Reißverschlüsse

In puncto Taschen sollte dein Backpack …

  • einen doppelten Boden haben, in dem beispielsweise schmutzige Wäsche, Handtücher oder Utensilien wie Kocher und Töpfe verstaut werden können.
  • mehrere Seiten- und Toptaschen aufweisen, die für Ordnung im Gepäck sorgen.

Tipp: Beim Packen solltest du darauf achten, dass das Schwerste zu unterst kommt.

Bei Schnallen und Reißverschlüssen solltest du darauf achten, dass …

  • Dein Wanderrucksack grobzahnige Reißverschlüsse hat. Diese sind robuster und leichter zu bedienen.
  • es einen Reißverschluss gibt, der es dir erlaubt, deinen Backpack liegend, quasi wie eine Reisetasche, zu öffnen. So kommst du leichter an den Inhalt.
  • es bei Tourenrucksäcken mindestens zwei Schnallvorrichtungen gibt, an denen Zelt und Schlafsack befestigt werden können.
  • Ösen und Schnallen gut laufen und sich nicht verhaken. Auch Extras wie eine Stockbefestigung sind hilfreich.

Es wird ernst: Der Kauf

Ähnlich wie auch beim Kauf von Wanderschuhen gilt: Nimm dir Zeit! Geh in Fachgeschäfte, lass Dich beraten, probiere an und entscheide nicht aus dem Bauch heraus. Ein gutes Fachgeschäft hat die Ausstellungsstücke schon mit Gewicht bepackt. Lass dir den Rucksack auf deinen Körper anpassen und geh in dem Geschäft Treppen auf und ab. Auch ein Probetragen unter realen Bedingungen nach dem Kauf des Wanderrucksacks ist eine gute Idee.

So könnte dein Zeitplan aussehen:

  • 3 Monate vor Start: Mach Dich online über Hersteller und mögliche Modelle schlau.
  • 2 Monate vor Start: Geh in ein bis zwei Fachgeschäfte mit großer Auswahl und lass Dich zu den Modellen beraten, die Dich bei deiner Online-Recherche angesprochen haben.
  • 1 Monat vor Start: Kauf deinen perfekten Wanderrucksack und probiere ihn bei einem Test-Hike aus.
  • Spätestens 2 Wochen vor Start: Tausche deinen Rucksack ggf. gegen ein anderes Modell und teste dieses erneut.

Denke beim Kauf auch an hilfreiche Accessoires. Dazu gehören Karabiner, mit denen du kleine Ausrüstungsgegenstände an deinen an den Rucksack klippen kannst. Auch ein separates Regencape ist sinnvoll, sollte es keines in deinen Backpack integriert sein. Denn während der Stoff deines Wanderrucksacks wasserdicht ist, kann durch die Reißverschlüsse trotzdem Feuchtigkeit eindringen.

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